Heinzelwein-Dreier für den Juli 2020: Schwarz und weiß – und Rosé.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mein Weinkonsum ist nach wie vor auf Corona-Niveau, und meine Grundstimmung nach wie vor auf Alarm – jeden Morgen auf eine neue Hiobsbotschaft vorbereitet, sei sie nun gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher oder gesundheitlicher Art… was ja aber letztendlich alles eins ist. Gleichzeitig, oder vielleicht gerade deswegen, gibt es intensiv schöne Momente. Zu denen wiederum häufig der Wein gehört, des Abends, auf dem Balkon, und zur Zeit, nicht sehr originell, sehr sehr gerne Rosé. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier für den Juni 2020: Zweimal weiß und trocken und ein Gedanke zum „Leicht haben“ von Katharina Hacker

Es hört nicht auf… die Welt liegt im Argen, all der viel zu lange unter den Teppich gekehrte Dreck quillt uns entgegen. Nein, ich bin nicht plötzlich zur Pessimistin mutiert, finde es aber wirklich schwierig angesichts der gegenwärtigen Nachrichten noch klare Gedanken zu fassen. Um so wichtiger, es dennoch zu tun (James Baldwin bleibt leider immer weiter hochaktuell). Und gut zu trinken, statt vor Verzweiflung einfach zu saufen. Deshalb hier zwei gute trockene Weißweine, nämlich Huxelrebe von Alexander Gysler (den kennt Ihr schon vom PetNat letzten Monat) und Müller-Thurgau vom Weingut Clauß in Nack am Hochrhein, eine der südlichsten Ecken Badens, zwischen Zürich und Schaffhausen. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier, eigentlich ein Vierer, für den Mai 2020: Trüb und heiter zugleich, aus Rheinhessen, Japan, Island und Frankreich.

Wie geht es Euch? Bei Heinzelcheese wird viel gekocht, noch mehr getrunken, zwischendurch geschrieben und gelesen, und die Stimmung ist so wechselhaft wie das im letzten Moment zu Höchstform auflaufende Aprilwetter. Von sehr grau und trüb bis richtiggehend beglückt, aus meist winzigen Anlässen. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im April 2020: Back to the Basics. Zuhausebleiben. Mit Riesling, Rosé und Oliver Sacks in New York

Ich bin neulich nach dem Einfluß der Coronakrise auf meinen Weinkonsum gefragt worden. Mußte einen Moment nachdenken, um dann ganz ehrlich zu antworten, daß sich da für mich persönlich nicht so wahnsinnig viel verändert hat, abgesehen davon, daß im Moment eben erstmal Zuhausebleiben statt Messen, Konferenzen und Vor-Ort-Recherche angesagt ist. Allerdings merke ich – und mich würde natürlich interessieren, wie es Euch in dieser Beziehung geht – daß ich tendenziell eher zu solide, verläßlich Unaufgeregtem greife, wahrscheinlich weil Alltag, Normalität und Routine sich gerade so rar machen, soviel Anderes neu gedacht, formiert und strukturiert werden muß. Deshalb gibt es in diesem Heinzelwein-Dreier zwei „einfache“ Weine – back to the basics. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im März 2020: Wach. Und (un)ruhig. Und grau, aber hell.

Nein, es soll hier nicht ums Wetter gehen, und auch nicht um die Gesundheit. Eigentlich wollte ich aus Paris schreiben, den guten alten Macho Hemingway in seinen noch jugendlichen Jahren mit seiner uneingeschränkten Trinkfreudigkeit zu Wort kommen lassen, Euch entsprechende Weine ans bacchusgeneigte Herz legen… Aber nein. Paßt nicht. Die Stimmung ist anders. Das herrschende Grau ist nicht das des Pariser Frühlingshimmels, sondern eines, das sich gerade versucht, in unsere sowieso schon belasteten Seelen zu schleichen und Panik zu verbreiten. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Vierer (!) im Februar 2020: Rot, bittersüß und säurefroh – für die vielen Seiten in uns.

Dieser Dreier ist ein Vierer. Weil ich so definitiv keinen Lieblingswein habe, sondern mich im Gegenteil momentan ganz besonders schwer entscheiden kann. Und in jedem von uns so viele stecken! Gerade noch heiter und zuversichtlich bin ich auf einmal von Zweifeln geplagt, bekomme positives Feedback und spüre zugleich, wie sich in mir das Impostor-Syndrom regt… Und statt Gedicht gibt es diesmal dies: Olafur Eliassons Installation Your Uncertain Shadow. Weil ich finde, daß es diese vielen Ichs in uns verbildlicht – auch wenn sie nicht immer alle so hübsch bunt sind. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im Januar 2020: Bodenhaftung, Inspiration – und Freiheit

Jahresende, Jahresanfang: Bodenhaftung ist angesagt, nochmals. Dieses Mal mit meiner vielleicht wunderbarsten Wein-Entdeckung der letzten Monate, richtig gutem Sake. Ich weiß, ich brauche immer ein bißchen länger mit den Trends – aber jetzt hört Ihr es auch von mir. Gegenstück dazu im Weinglas: Rotwein der feinen, intellektuellen Art. Nein, das heißt nicht kompliziert, sondern leise und zum Hinhören auffordernd, von Anders Frederik Steen. Und Toni Morrison… » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im Dezember 2019: Anregendes zum Feiern, Beruhigendes zum Durchhalten – und Rebecca Solnit zur Hoffnung im Dunkel

Ach ja, der Dezember… kommt gefühlt jedes Jahr schneller nach dem letzten lauen Spätsommerabend auf dem Balkon. Auf einmal ist die Winterzeit über uns, und das Dunkel, und trotzdem bleibt der Terminkalender prall gefüllt, obgleich die Sehnsucht nach Ruhe drängt. Eine eigenartige Stimmung zwischen Erschöpfung und Feierlaune, denn natürlich läuten gleichzeitig die Merry-Merry-Merry-Jahresendzeitglocken immer lauter, drängen sich ab Thanksgiving die Weihnachtsfeiern – was ja auch schön ist. Und bedeutet: wir brauchen einerseits ruhigen, soliden Rotwein, um die Bodenhaftung nicht zu verlieren, und andererseits richtig guten Korkenplopp-Stoff, um auf all die guten Dinge anzustoßen, die dieses Jahr mit sich gebracht hat. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im November 2019: Fremde und Andere, gestern und heute – italienischer Frizzante, spanischer Rotwein und Patti Smith

Jetzt mal ehrlich: schon mal von Ortrugo gehört? Ich nicht, jedenfalls bis neulich Abend. Kam beim Sommelierdiplom garantiert nicht vor. Damals dachten wir ja noch, man könne tatsächlich alles über Wein wissen. Es gab sogar eine Zeitschrift, die so hieß. Die Weinwelt war aus britischer Händlersicht sortiert, was in London nicht getrunken wurde, existierte kaum. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im Oktober 2019: Kanada und die Schönheit im Kleinen und im Großen

Kanada – wilde Weite, greifbare Natur. Der ständige Kampf, als Mensch darin sein Auskommen zu finden, in vielerlei Hinsicht noch ganz unmittelbar zu spüren. Und soviel Schönheit. Ich war zehn Tage in (auf?) Neufundland, ganz oben im Nordosten des Kontinents, wo Nordamerika beinahe noch an Europa hängt – und habe zehn Tage lang in kanadischem Wein geschwelgt. Denn ja, dort wächst großartiger Stoff. Ok, nicht in Neufundland, aber in Nova Scotia, Ontario, Québec, British Columbia… Gibt es hier leider nur gaaaanz selten. Aber hier sind zwei, die hervorragend in den Herbst passen, für besondere Momente (und dafür um so mehr zu lesen). » Weiterlesen…