Heinzelwein-Dreier im Dezember 2019: Anregendes zum Feiern, Beruhigendes zum Durchhalten – und Rebecca Solnit zur Hoffnung im Dunkel

Ach ja, der Dezember… kommt gefühlt jedes Jahr schneller nach dem letzten lauen Spätsommerabend auf dem Balkon. Auf einmal ist die Winterzeit über uns, und das Dunkel, und trotzdem bleibt der Terminkalender prall gefüllt, obgleich die Sehnsucht nach Ruhe drängt. Eine eigenartige Stimmung zwischen Erschöpfung und Feierlaune, denn natürlich läuten gleichzeitig die Merry-Merry-Merry-Jahresendzeitglocken immer lauter, drängen sich ab Thanksgiving die Weihnachtsfeiern – was ja auch schön ist. Und bedeutet: wir brauchen einerseits ruhigen, soliden Rotwein, um die Bodenhaftung nicht zu verlieren, und andererseits richtig guten Korkenplopp-Stoff, um auf all die guten Dinge anzustoßen, die dieses Jahr mit sich gebracht hat. » Weiterlesen…

Der Käse des Monats für den Mai 2019 ist: Canelé von Elodie Deruelle aus Bordeaux und dem Poitou/F

Ich war in Bordeaux, auf Weinreise. Welche nicht bei einem Winzer, sondern in einer Pâtisserie begann: bis vor wenigen Jahren noch eher ein Insider-Ding sind Canelés, diese kleinen rumduftenden, karamelisierten runden Küchlein mit dem feuchtgluschtigen Innern seit einiger Zeit zum Wahrzeichen der Stadt avanciert. Als ich dann zu der mir von allen Seiten empfohlenen Fromagerie Deruelle in der Rue du Pas-St-Georges kam, standen da – Canelés! Kleine Ziegenkäse aus dem Poitou… » Weiterlesen…

Heinzelcheesetalk #61 Ganz klassisch, ganz frisch: Frankreichs feinste Käse und Bordeaux im Glas. Freitag 10. Mai 2019

Bordeaux – kennt jeder, oder? alter Hut, beziehungsweise Wein… rot, teuer, unzugänglich, weil reifebedürftig. Oder, seltener, süß und ebenso teuer. Doch wie so vieles im Leben gehört auch unsere Vorstellung vom Wein von der Gironde am Atlantik revidiert! Ja, klar, die berühmten Châteaux, die Schlösser (die in manchen Fällen eher kleine Häuschen sind), die gibt es nach wie vor, und Lafite, Labour, Mouton & Co sind nicht unbedingt billiger geworden, ganz das Gegenteil. Aber: neben diesen Gebietsspitzen gibt es soviel anderes zu entdecken. » Weiterlesen…

Der Käse des Monats im März 2019 ist: Mimolette aus Nordfrankreich

Ist der Mimolette erst gebändigt und gespalten, treten seine wahren Werte zutage. Intensiv orange leuchtet es im Innern, mit nur ganz wenigen kleinen Löchern. Er mag beim Schneiden bröckeln und splittern, im Mund ist er stets von einer glatten Saftigkeit geprägt, wirkt niemals trocken oder gar staubig. So orange wie er leuchtet, so zitrus-nussig fein duftet und schmeckt er. Außerdem, und daher sei er Euch hier für die letzten kalten Tage ans Herz gelegt, ist gereifter Mimolette der beschriebenen Art ein ausgesprochener Wein-Käse. » Weiterlesen…

Heinzelcheesetalk #57: Vacherin – der Winterkäse aus dem Barrique. Freitag, 16. November 2018

Die Herbstsonne wärmt gerade noch. Die letzten gelben Blätter leuchten. Morgens empfiehlt sich der Griff der Daunenjacke. Die siebte Cheese Berlin war ein Fest. Es wird Winter. Oder ganz kurz: Vacherin-Zeit! Als erfahrene Heinzelcheesetalker wißt Ihr, daß wir von dem runden Käse aus dem Jura reden, eine Autostunde nordwestlich von Lausanne, der nach dem Goldberg, dem Mont d’Or benannt ist. » Weiterlesen…

Heinzelcheesetalk #51: Liberté, égalité, fromage! Freitag, 13. Juli 2018

Freiheit ist großartig, Gleichheit auch (so lange nicht alle gleich sein müssen), aber die Brüderlichkeit müssen wir auf Schwesterlichkeit ausdehnen, vor allem, wenn es um Käse geht. Und das mit den Bürgerlichen und den Laternen… nun ja. Aber ansonsten: vive la France, parlons du fromage! Weil es Sommer ist, haben wir uns vor allem mit den kleinen, gereiften, rindenrunzeligen Käsen beschäftigt. Viele, aber beileibe nicht alle aus Ziegen- und Schafsmilch. Dazu, bien sûr, des vins français. » Weiterlesen…

Käse mit dem Postpaket #5: Brie et ses Amis

Gerade noch rechtzeitig für die Jahresende-Feiertage kommt hier ein weiterer Käseversender unter die Heinzelcheese-Lupe: Brie et ses Amis aus Chartres in Frankreich. Oder eigentlich Berlin, denn Paula Kirchenbauer stammt zwar aus Chartres, lebt aber in Berlin (die Liebe…). Ihre Familie beschäftigt sich seit beinahe hundert Jahren mit Käse. Als Fromagers-Affineurs kaufen sie jungen Käse von ausgewählten Bauern, reifen ihn fachgerecht und bringen ihn dann auf den Wochenmärkten rund um die Stadt unters käse-affine Volk. Und seit einiger Zeit auch per Postpaket zu uns nach Deutschland.
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Käse mit dem Postpaket #1: Fromage Frères

Dies ist die erste Folge einer kleinen Serie über Käsehändler, bei denen man online bestellen und sich den Stoff per Postpaket schicken lassen kann. Das mag für Menschen wie mich, die mitten in einer großen Stadt leben, nur von begrenztem Interesse sein. Aber gibt es ganz andere Situationen; neulich erzählte mir eine Weinhändlerin aus Mönchengladbach (immerhin einer Stadt mit einer Viertelmillion Einwohner), es gebe dort im Stadtzentrum keinen einzigen Feinkostladen mehr, auch kein Kaufhaus mit entsprechender Lebensmittelabteilung, so daß sie jetzt in ihren Weinläden das Käse noch erweitern wolle. Käseversender bieten eine Alternative für alle, die sich nicht in Richtung einer gepflegten, spannenden Käsetheke bewegen können oder wollen. » Weiterlesen…