Heinzelwein-Dreier für den Oktober 2020: Sanftes Rot, herbes Rot, aus Portugal – und atmen. Mit Rilke.

Der Herbst ist da. Was beruhigend ist, weil anscheinend manche, wenige Dinge doch noch einigermaßen nach Plan laufen. Die Sonne ist sanfter, das Licht wärmer und mein Rosé-Durst gedämpft. Klischee-Auftakt, ich weiß… aber keine Angst, ich komm Euch nachher nicht mit dem „Herbsttag“, denn dieser Sommer war nicht „sehr groß“. Aber das stete Verändern, und ganz besonders dieser Übergang von Fülle bis Unerträglichkeit des Sommers zur sanften Melancholie des Herbsts sind für mich… ja, was? Tiefer Grund zur Freude, zu einem einzigen großen Lächeln, außen, innen – da habt Ihr es: nicht nur Klischee, sondern auch noch sentimental. Mach’nen Punkt, Lady! Ok, Ihr habt ja recht, und Wein kommt. Aus Portugal. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im Juni 2019: Pinot Noir, Chardonnay und Freunde in Amerika

Ich war gerade, endlich mal wieder, in New York. Fünf Tage voll von dieser verrückten Energie, die im einen Moment so beglückend und inspirierend ist und schon im nächsten gefährlich nahe an Verzweiflung und Wahnsinn führen kann…aber ich bin froh um die vielen Freunde dort und anderswo in den USA. Sie sind der eigentliche Grund, von Zeit zu Zeit in den Flieger zu steigen. Außerdem, natürlich: amerikanische Weine trinken! » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im März 2019: Neue schwarze (und weiße!) Mädchentraube und Nadine Olonetzkys Gedanken zur schmeckbaren Landschaft

Schwarze Mädchentraube klang früher ähnlich wie Rosenthaler Kadarka: rot und süß und, seien wir ehrlich, nicht wirklich gut. Aber Mauern können fallen, Kadarka kann ein großartiger, sehr lebendiger und feiner Wein sein (vor allem aus dem ungarischen Szekszárd – obgleich die Sorte an sich aus Nordalbanien stammt, aber das ist eine andere Geschichte) und die Mädchentraube hat mich vor kurzem sehr überrascht. » Weiterlesen…

Heinzelwein-Dreier im Oktober 2018: Schäumender Riesling, australischer Shiraz und Emily Dickinson bzw. Ben Okri

Emily Dickinson hat extrem zurückgezogen Mitte des 19. Jahrhunderts in Amherst in Massachusetts gelebt. Calvinistisch erzogen, also streng und bescheiden, für ihre Zeit sehr gebildet und auf eine geradezu mystische Weise empfindsam und offen, drückte sie sich vor allem in Gedichten aus, die erst 1890, vier Jahre nach ihrem Tod erschienen. Sie stehen seit langem in meinem Bücherregal, weil sie auf nahezu geniale Weise Natur, Dinge, Gedanken und Empfindungen ausdrücken und oftmals etwas weiterführen, das auch im Weinglas zu finden und so schwer in sachliche Worte zu fassen ist. » Weiterlesen…