Heinzelnews im März 2024: Zart und doch mit Kraft, Tradition und Zukunft, Sakura-no-ha, Orange-Wein aus Südtirol und Erbaulich-Lehrreiches zum Lesen.

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Ich hatte Euch den Sakura-no-ha von Fabrice Aznarez aus dem Poitou vor zwei Jahren schon einmal zum Heinzelcheesetalk mitgebracht, und auch bei meinem kürzlichen Besuch in Paris anläßlich des Salon du Fromage lockte er mich in der Fromagerie Gauthier. Ein frischer, etwa drei Wochen gereifter kleiner Ziegel aus Ziegenrohmilch, mit einem Kirschblatt in der Mitte, wie eine Ahnung von Frühling… der Teig ist dicht und schmilzt doch fein, gefolgt von ein, zweimal beißen auf dem ganz leicht süßlich-lieblichen Blatt. Für mich kein Gimmick, sondern ein Zusammenführen von Tradition und Zukunft, Übersetzen von Textur, Aroma und Idee, zart und kräftig zugleich.

Im Weinglas begegnete mir vor kurzem (neben sooo vielem anderen, nicht zuletzt in Paris der Garganega von Angelino Maule, und hier in Berlin der Weißwein von Khayelitsha’s Fine Wines aus der südafrikanischen Township…) Cécile. Von Patrick Uccelli, aus Dornach, ganz im Süden von Südtirol (danke Indivinoum fürs Verkuppeln!). Wie überraschend viele in diesem an sich ziemlich konservativen Gebiet setzen sich Patrick und seine Frau Karoline einerseits verstärkt für pilzwiderstandsfähige Rebsorten ein und machen andererseits Naturweine. Beides zusammen ergibt trotzdem (wie viele jetzt vielleicht annehmen) nichts „Wildes“ („das Handwerk muß einfach stimmen“, sagt er), sondern ausdrucksvolle Weine – die sich sehr über Käse freuen :) Der Cécile 40 (ja, das ist ein bißchen verwirrend, Patrick nummeriert seine Weine durchgehend, Jahrgang ist 2022) entsteht aus Souvignier Gris, einer Rebsorte, die mir immer öfter in Form von guten Weinen begegnet. Orangeglänzendweich… Ich bin sehr gespannt auf meinen Besuch in Dornach Ende April.

Und dann wie immer noch etwas zum Lesen. Wollte Euch eigentlich Salman Rushdie’s opulente, hochaktuelle Parabel Victory City ans Herz legen (könnt Ihr, solltet Ihr trotzdem lesen) – doch dann war mir klar, daß dieser Platz hier ans Journal Culinaire gehen sollte. Erscheint seit 2005 (!) zweimal jährlich und ist immer lesenswert und horizonterweiternd. Martin Wurzer-Berger versammelt als Herausgeber eine spannende Mischung aus Praktikern, Akademikern und Künstlern zu und aus allen Ernährungsbereichen. Abonnieren, bitte! Wie haben viel zuwenig solcher Informationen und Diskurse in Deutschland.

Und schließlich, auch wie immer, noch der Hinweis auf den nächsten Heinzelcheesetalk in der Markthalle Neun, am 22. März. Einladung folgt in etwa einer Woche! Ich wünsche Euch zarte, kraftvolle Frühlingsgefühle, laßt Euch das Positive im und am Leben nicht nehmen, von nichts und niemandem, trotz alledem.

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