Heinzelcheese kocht #10: Ziegenkäsequarktaschen. 29. Mai 2020

Krise hin, Krise her: das Wetter ist sooo schön! Also: raus, selbstverständlich auf vernünftig distanzierte Art und so. Was heißt: wir brauchen Proviant für die Fahrradtour, das Picknick, den Du-bringst-Flasche-ich-was-zum-Beißen-Apero-Treff in wunderbar grüner Frühlingskulisse. Deshalb ist der im Blätterteig gebackene Camembert, der eigentlich für heute geplant war, zu Quarktaschen mutiert. Und da justameng dann ein („ziemlich würzig duftendes“, wie mein Zusteller es ausdrückte) Paket von Sabine Jürss vom Ziegenhof Scellebelle in Münster eintrudelte, wurden es Ziegenkäsequarktaschen. Ist das nicht ein schönes Wort?

Damit nicht genug. Ich fand es nämlich erstens zu langweilig, fertigen Blätterteig zu kaufen (was Euch aber nicht davon abhalten soll!), und zweitens packte mich der Ehrgeiz, Quarkblätterteig (die schnelle Variante des echten Stoffs) in einer glutenfreien Version zu machen. Ich habe kurzerhand das Weizenmehl durch Hammermühle Mehl-Mix Hell ersetzt. Nicht optimal, weil der Teig beim Ausrollen bricht (deshalb die etwas „kreativen“ Formen ;) und nicht so stark aufgeht, aber durchaus machbar. Und lecker!!!

Mein Käse war dann die etwa drei Wochen gereifte Colline von Scellebelle, ein mit Bohnenkraut belegter Frischkäse, sehr schwach gesalzen, hätte man durchaus auch mit einem Klecks Marmelade krönen können oder einer halben Aprikose. Ihr könnt wie immer bitte experimentieren – legt Obst auf und Kräuter unter den Käse, probiert andere Käsearten…

Ziegenkäsequarktaschen – für ein großes Blech, etwa 20 Teilchen

Für den Teig 250g Mehl mit 1 Tl Backpulver und 1 Tl Salz mischen, 250g kalte Butter in Würfeln mit den Fingern damit schnell krümelig zerreiben, dann 250g mageren Quark/Topfen untermischen – das wird ein ziemlich feuchter Teig, das ist ok. In Folie einwickeln und 1 Std. im Kühlschrank ruhen lassen. Dann zu einem Rechteck von etwa 30x40cm ausrollen und von beiden kurzen Seiten zu insgesamt drei Schichten übereinander klappen (das ist eine „einfache“ Tour). Mit Folie abdecken, 30min kühlen. Wieder zum Rechteck ausrollen, und diesmal in vier Teilen denken: zuerst die zwei äußeren Viertel ohne Überlappen nach innen falten, dann das Ganze in der Mitte wie ein Buch aufeinanderklappen, so daß vier Schichten entstehen („doppelte“ Tour). Abdecken, kühlen. Je eine einfache und eine doppelte Tour wiederholen. Wichtig dabei ist, daß der Teig immer so kühl wie möglich bleibt.

Dann etwa einen halben Zentimeter dick ausrollen und in Quadrate schneiden. Auf jedes Quadrat ein Stück Käse legen (insgesamt braucht Ihr etwa 250g), die Spitzen darüberschlagen und festdrücken. Ihr könnt auch mit Ei oder Eigelb bepinseln, ich hatte gerade keins. Die Taschen auf ein Blech setzen und idealerweise nochmals kaltstellen. Den Ofen auf alle Fälle richtig gut vorheizen, ich habe mit 220°C und Umluft gearbeitet, und die Backzeit betrug 15min. Duftet wie üblich, wenn Heinzelcheese mit Käse kocht, sehr verführerisch. Trotzdem: Geduld, sind heiiiiiiiß, und schmecken lauwarm am besten. Ich habe Spargelsalat dazu gemacht. Und jetzt raus mit Euch, Ihr Lieben!

PS Ihr könnt die Quarktaschen kalt auch einfrieren, dann auftauen lassen und nochmals kurz im Ofen aufbacken.

Dies ist eine neue, hoffentlich bald wieder vorübergehende Serie für die Heinzelcheesetalker: solange wir uns nicht treffen können, werde ich für Euch immer freitags die Käse-Rezepte aus meinem ersten Käse-Buch kochen, Erlebnis Käse und Wein (daß Ihr letzteren dazu trinkt, davon gehe ich mal aus ;). Wenn Ihr daran Spaß habt, dann klickt Ihr vielleicht auch auf den Steady-Button und unterstützt mich, sofern und soweit Ihr könnt… Danke. Paßt auf Euch auf.

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