Käse mit dem Postpaket #5: Brie et ses Amis

Gerade noch rechtzeitig für die Jahresende-Feiertage kommt hier ein weiterer Käseversender unter die Heinzelcheese-Lupe: Brie et ses Amis aus Chartres in Frankreich. Oder eigentlich Berlin, denn Paula Kirchenbauer stammt zwar aus Chartres, lebt aber in Berlin (die Liebe…). Ihre Familie beschäftigt sich seit beinahe hundert Jahren mit Käse. Als Fromagers-Affineurs kaufen sie jungen Käse von ausgewählten Bauern, reifen ihn fachgerecht und bringen ihn dann auf den Wochenmärkten rund um die Stadt unters käse-affine Volk. Und seit einiger Zeit auch per Postpaket zu uns nach Deutschland.

Da meldet sich sofort die urban geprägte Heinzelcheese-Skepsis: Brauchen wir das? Gibt es nicht genügend französischen Käse in diesem Land? Kann und soll man besonders gereifte Weichkäse, also Brie, Camembert und Co, diese geruchsintensiven Sensibelchen, wirklich den Strapazen einer postalischen Reise aussetzen?

Antworten: Jein. Wer mitten in Berlin, Hamburg, München etc. lebt, geht sicher eher zum Käsehändler seines Vertrauens und stellt sich individuell beraten seine Käseplatte zusammen. Wem das nicht gegeben ist… Der ist bei Paula und ihrer Familie bestens aufgehoben. Ich hatte ihr bei der Auswahl freie Hand gelassen, und es war tatsächlich ein vollreifer Brie de Meaux dabei, der sogar einige Tage in meinem Kühlschrank lagerte und dann immer noch großartig war (ja, man konnte ihn deutlich riechen – aber hey, das gehört dazu).

BrieEtSesAmisBox

Doch von vorn: Die Auswahl auf der Website ist groß, nicht ausschließlich französisch und ziemlich übersichtlich präsentiert. Die Mindestbestellmenge von 39 Euro macht Sinn, ab 60 Euro ist der Versand (mit DHL-Express) kostenfrei, planen und mit Freunden zusammentun lohnt sich also. Mein Paket kam exakt zum vereinbarten (und nochmals zusammen mit einer Zusammenfassung der Käse per Email bestätigten) Termin an, ein handlicher kleiner Karton ohne Styropor. Eine handschriftliche Karte wünschte mir viel Spaß mit dem Käse – falls Ihr das nicht bekommt, das also nur VIP-Gedöns war, laßt es mich bitte wissen!

BrieEtSesAmisOpenBox

In dem Karton steckte eine relativ dünne, silbern beschichtete Isoliertasche, die sich einfach entsorgen oder noch besser wieder verwenden läßt. Darin: die Käse, in sehr gutem Spezialpapier verpackt (nicht in Plastik!), und ein ebenfalls in Papier eingewickeltes Kühlelement. Einfach auszupacken, kein großer Akt, sehr hübsch gemacht.

BrieEtSesAmisOpenDie Käse: wie gesagt der Brie de Meaux. Dann ein sehr aromatischer, ebenfalls bestens gereifter Hervé aus Belgien, mit Bier affiniert. Ein tannenholz-weihnachtlich-duftender, in einem Rinden-Ring gereifter Manigodine: ein enger Verwandter des Vacherin, der mich an meinen Liebling Harbison aus Vermont erinnerte. Ein kleiner Rocamadour, Ziegenkäse aus dem Quercy. Und schließlich zwei Schnittkäse: Onctueux Corsé, ein Rahmkäse aus dem Thurgau/Schweiz, und der wirklich sehr, sehr feine Tomme de Larzac, ein Schafskäse aus der Aquitaine (der allerdings zumindest im Moment nicht auf der Website auftaucht).

Die Runde am Tisch war glücklich (eine nicht unkritische, nämlich die Demoiselles de Champagne von ImZweifelChampagner!). Und Paula nimmt noch bis 20. Dezember Bestellungen für Weihnachten entgegen.

BrieEtSesAmisCheese

BrieEtSesAmis-plateau

2 Gedanken zu „Käse mit dem Postpaket #5: Brie et ses Amis“

  1. Hallo, gibt es Brie et ses amis tatsächlich nicht mehr oder gibt es eine neue Adresse. Das wäre tatsächlich sehr sehr schaden und ich wäre sehr traurig. Euer Käse war toll und der Service excellen! Was mach‘ ich jetzt bloss!!!!

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