Quasi omnipräsent und doch gnadenlos unterschätzt, zum Ewig Geriebenen verdammt, seine große innere Vielfalt Pasta und Risotto unterworfen… ok, genug der dramatischen Klage. Bei diesem Heinzelcheesetalk ging es einmal mehr um den Käse aus Parma und Reggio, hart und doch krümelig, mit seiner überraschend lebendigen Säure – Ihr merkt: ich bin Fan. Und zwar nicht erst, seitdem ich im Mai einmal mehr und in diesem Fall mit organisatorischer Unterstützung des Consorzio Parmigiano Reggiano in Parma war und eine ganze Reihe von Käsereien besuchen durfte!
Das Consorzio ist der gestrenge Verein, der darüber wacht, dass Parmesan tatsächlich Parmesan ist – was wie bei allen Vereinen gelegentlich leicht skurrile Züge annimmt und in dem Bestreben, die wirtschaftliche Solidität sicherzustellen, die unglaubliche Vielfalt dieses Käses gelegentlich etwas verschleiert. Das Gebiet ist groß, der Westen der Emilia-Romagna, im Norden auch darüber hinaus, vereint die Berglandschaft des Apennin mit der Ebene des Po, was auf rund 3000 Höfe zu Milch wird (schwarzweiße Kühe, rote Kühe, weiße Kühe…) und in beinahe 300 Käsereien wiederum zu Käse.
Das haben wir erkundet und erschmeckt – mit italienischem Wein im Glas, wie sich das gehört an Ferragosto.


Die Käse:
- Caciotta Villa Curta
- 24 Monate „cuore“ Villa Curta
- Asiago Stravecchio
- 24 Monate Giorgio Cravero
- 30 Monate Vacche Rosse
- 36 Monate Gavasseto & Roncadella
- 40 Monate „cuore“ Gavasseto & Roncadella
- 48 Monate Villa Curta
- 22 Monate Vacche Bianche Modenese Rosola




Die Weine:
- Malafemmena Grechetto frizzante Vino di Filippo, Umbrien
- 2021 Franciacorta Naturae Extra Brut Barone Pizzini, Lombardei
- 2023 Falanghina Teanum Favugne, Apulien
- 2022 Tre Ripe Verdicchio dei Castelli di Jesi Pievalta, Marken
- 2023 Fiano L’Archetipo Salento, Apulien
- 2020 Stoan Cantina Tramin, Südtirol
- 2016 Bianca Regina Lusenti Colli Piacentini, Emilia-Romagna

Das war temperaturtechnisch ein echter Härtetest, den Ihr mit Bravour, Sternchen und Fächer bestanden habt ;) – und es stimmt eben doch: ab Ferragosto lässt sich wieder klarer denken. Genießt dem Rest des Sommers!
HeinzelCheeseTalks finden rund einmal im Monat an einem Freitag um 18h in der Markthalle Neun in Berlin-Kreuzberg statt, an dem langen Tisch gegenüber vom Suff-Weinstand. Ich bringe spannende Käse mit, öffne ein paar Flaschen Wein, wir verkosten, reden, diskutieren, alles ganz entspannt (und größtenteils auf deutsch – obgleich wir es im allgemeinen auch schaffen, den einen oder anderen auf englisch oder französisch “mitzunehmen”). Die Einladung geht etwa zehn Tage vorher an alle Abonnenten, die sechzehn Plätze am Tisch werden auf Reservierung per Email vergeben, die meinerseits spätestens am Samstag vor dem HeinzelCheeseTalk schriftlich bestätigt wird. Ich freue mich über einen freiwilligen Kostenbeitrag von fünfundzwanzig Euro pro Käsegenießer (bar am Ende des Abends), wenn’s extra viel Spaß gemacht hat, dürfen es auch ein oder zwei Euro mehr sein… cheesio – damit die Welt zusammenhält, beziehungsweise zusammen findet.

