Heinzelwein-Dreier zum Jahresende 2021: Innehalten, Atem holen, nachdenken

Der Heinzelwein-Dreier ist eine monatliche Serie, die Ihr hier abonnieren könnt.

Wie versprochen, hier der Dezember-Heinzelwein zum zweiten, weil schon so viele Türchen im Adventskalender offen sind (ich weiß, leicht kindisch, so ein Teil, aber irgendwie auch nett) und Ihr nach Maria Rosa und Cara ein Upgrade für die letzten Tage des Jahres braucht.

Erstens: Champagner. Nicht weil das zwangsläufig immer die besten Bubbles sind, sondern weil dieser hier einfach besonders gut schmeckt. Der Brut Nature von Drappier ist zu 100% aus Pinot Noir, voller Duft und Würze und doch schlank und klar und lebhaft, wunderbarer Winterstoff.

Zweitens: Rotwein, ebenfalls Pinot Noir aka Spätburgunder. Von der Ahr, die im Juli von einer unvorstellbaren Flutkatastrophe heimgesucht wurde (als ob nicht schon genug am Dampfen gewesen wäre!). Der 2018 Blauschiefer von Meyer-Näkel dekliniert rote Frucht in allen Facetten zusammen mit schiefrigwürziger Mineralik, hat Muskeln, ohne sie raushängen zu lassen. Freut sich sehr über Wildes auf dem Teller, sei es nun tierischer oder vegetaler Art. Meine Flasche stammt aus einem Paket namens „Fundstücke Heimat“, das die fabelhaften Näkel-Schwestern aus den Überresten der Hochwasserfluten zusammengestellt haben und verschicken. Alle Weine sind mehr als gut, und jede Bestellung hilft, sowohl an der Ahr auch Eurem Wohlbefinden!

Drittens: lest English Pastoral, das zweite Buch des ebenso fabelhaften, sympathischen James Rebanks, Farmer und Schäfer im Lake District, der sagt:

I’m tired of absolutes and extremes and the angriness of this age. We need more kindness, compromise and balance.

Genau. Perfekte Zusammenfassung der letzten Monate, perfektes Motto für die kommenden. Möge es uns gelingen… Danke, daß Ihr da seid. Ich wünsche Euch Zuversicht und Freude – die manchmal winzig sein kann und doch einen ganzen Tag anhalten.

Die Idee dieser monatlichen Empfehlungen: Zwei Flaschen , und zu den flüssigen Geschichten außerdem eine in Worten, oft in Gedicht- oder Musikform – das ist der Heinzelwein-Dreier. Kein Verkaufsformat, sondern der Versuch, zumindest einen Teil dessen, was mir so an Wein und Worten begegnet, mit Euch zu teilen – abonnieren könnt Ihr diese Serie hier. Und damit Ihr nicht lange suchen müßt: den Champagner gibt es hier, die Ahr-Fundstücke hier, und das Buch von James Rebanks hier auf englisch und hier (mit dem etwas unbeholfenen Titel „Mein englisches Bauernleben“) auf deutsch. Trinken, schmecken, lesen, denken, leben und Kompromisse finden müßt Ihr wie immer selbst – keep safe.

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