Bei der Serie, in der ich vor über einem Jahr mehrere Käse-Postversender unter die Lupe genommen hatte, gab es eine kleine Pause, doch jetzt geht es nach Fromage Frères, Käse-Kober und den Genußhandwerkern endlich weiter. Walter Peters führt sein Unternehmen Goudse Kaas Shop seit 1970 in Harderwijk, eine Stunde östlich von Amsterdam. Er bietet keineswegs nur Gouda an, ich habe mich aber darauf beschränkt.
Das Paket traf pünktlich und unproblematisch mit TNT bzw. Hermes bei mir in Berlin ein. Ich gebe zu, die Aktion erschien mir in diesem Moment ein wenig absurd, angesichts der vielen mit Gouda bestückten Käsetheken dieser Stadt – aber Boerenkaas, also handwerklich auf dem Hof aus Rohmilch erzeugter Gouda ist auch hier nicht so leicht aufzutreiben. Und ich hoffe ja natürlich, daß ich nicht nur Berliner Leser habe!
Die Verpackung war zweckmäßig und nicht übertrieben, die Stücke sämtlich jeweils in dünnen Plastiktüten verpackt und dann vakuumiert. Idealerweise würde ich mir vor dem Einschweißen ein Verpacken in Wachspapier wünschen, aber zumindest lag reichlich Käsepapier separat dabei. Es empfiehlt sich auf alle Fälle, den Käse mindestens eine Stunde vor dem Verzehr ganz auszupacken und atmen zu lassen. Der Karton war nicht isoliert, aber mit einem Kühlelement versehen, und ich denke, wenn keine hochsommerlichen Temperaturen herrschen, ist Gouda robust genug, um den Transport wohlbehalten zu überstehen.
Zum Inhalt: zum einen gab es da konventionellen Gouda in unterschiedlichen Reifestufen. Ich persönlich mag am liebsten gereiften Gouda, und mir gefiel hier der zehn bis zwölf Monate gereifte Käse am besten.
Zum anderen: Boerenkaas (auf der deutschen Version der Website als Bauernkäse bezeichnet) – und der Sprung in Aromendichte und Textur war wirklich beträchtlich.
Und: Boerenkaas ist nicht so viel teurer, wie er besser schmeckt, besonders, wenn man größere Stücke kauft (bei denen sich dann auch das Vakuumieren weniger nachteilig auswirkt). Gereift (etwa vier Monate), alt (zehn bis zwölf Monate), besonders aber der bröckelige, mit drei bis vier Jahren als „extra alte“ bezeichnete waren ein Vergnügen. Lebte ich auf dem Land, würde ich hier sicher gelegentlich bestellen.
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Ich weiß – nach vielen Tipps – immer noch nicht, welche die richtige Seite vom Wachspapier ist, kommt die glatte Seite nun auf den Käse oder die stumpfere Seite, kann mir da einer behilflich sein?????
Gute Frage – hab ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken drüber gemacht…