Weiß, rot und orange: Julian Haarts Rieslinge und Dottenfelder Möhrenlaibchen

Julian Haarts Geschichte ist der Traumstoff jedes Weinschreiberlings: junger Moselaner lernt Koch, arbeitet in Sterneläden, stellt dann aber fest, daß die Weinberge doch lauter rufen als der Herd. Geht also zurück an die Mosel und macht sich daran, ein Mini-Weingut aufzubauen, von null auf 1,5 Hektar, die aber vom Feinsten.

Foto 2-3Wo? Natürlich in Piesport, Stammsitz des Winzergeschlechts der Haarts (Theo Haart vom Weingut Reinhold Haart ist Julians Onkel, der Riesling ist hier also genetisch verankert), und in Wintrich. Und wer besternt gekocht hat, lernt auch die Winzerei bei der Spitze, nämlich Julia und Klaus-Peter Keller in Rheinhessen. Ergebnis: Riesling mit Saft (Goldtröpfchen bzw Schubertslay!) und Kraft (Ohligsberg!) in unglaublich leuchtenden und doch nie lauten Farben. Von quasi trocken bis wunderbar fruchtig und kremig, alles mit dem tiefroten Etikett ist großartig, mit der Ohligsberg Spätlese an der Spitze, die trotz Restsüße an Theo Haarts legendären trockenen 1993 Ohligsberg erinnert. Aber definitiv Zeit braucht. Im Moment trinken sich der einfach als Mosel-Riesling bezeichnete „Basis“-Stoff und der nach weißen Johannisbeeren duftende „Fuder“ am besten.

Und vertragen sich trotz ihrer Jugend  (ein Zeichen ihrer Mineralität!) bestens mit dem orangeleuchtenden Möhrenlaibchen vom Dottenfelder Hof. Allerdings ist dies einer der seltenen Fällen, daß ein nicht sehr weiträumig distribuierter handwerklicher Spitzenkäse beinahe einfacher aufzutreiben ist als eine von Julians roten Flaschen… Man kann eben nicht alles haben.

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