Ich saß vorgestern mit einem Flat White in der Sonne, aus der offenen Tür des Coffeshops klang Musik, mischte sich mit dem Geräusch des an der Kaffeemaschine hantierenden Barista und dem Gespräch eines Paares auf der Bank gegenüber… Ich blinzelte in die Sonne und war glücklich. Das Leben schien wieder in Ordnung, normal. Ok, Mundschutz, Pappbecher, Abstand und so. Aber trotzdem, ein Anfang. Und ab heute dann: Restaurants! Essen gehen!! Das muß gefeiert werden. Mit Käse-Toastbrot. Kein Cheese-Sandwich, sondern Brot mit Käse drin, zum Toasten – was Ihr dann noch drauf packt, bleibt Euch überlassen, ich mags pur.
Und ja, schon klar, ein Brot-Rezept an dieser Stelle ist gewagt, weil ich ganz und gar nicht zu den ambitionierten Sauerteigspezialisten gehöre, und Hefe im Brot nicht cool ist – aber was macht Ihr denn sonst mit der ganzen gebunkerten Hefe?!? Außerdem verspreche ich: geht wie immer ziemlich schnell – und ist einfach lecker.
Käse-Toastbrot – für eine Form von etwa 25x11cm
250g Mehl (ich mag 1050er Dinkel) in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken. 1/4 Würfel Hefe hineinbröckeln, 100ml lauwarme Milch dazugießen. Mit dem Fingern von der Mitte heraus nach und nach verrühren, zuerst Hefe und Milch, dann nach und nach mit dem Mehl. Auf halbem Wege zum homogenen Teig ein Ei und einen gestrichenen Teelöffel Salz zugeben, weiter rühren. Schließlich 110g geriebenen Käse daruntermengen (ich hab hier mal meine „Reste“ aufgebraucht) und den Teig richtig kneten – das geht auf einem Brett oder dem Tisch am besten. Zu einer glatten Kugel formen und mit einem Tuch abgedeckt in der Schüssel etwa zwei Stunden gehen lassen.
Eine Kastenform – obgleich es natürlich auch eine andere oder gar keine Form sein kann – leicht mit Olivenöl einfetten. Den Teig nochmals durchkneten, in die Form legen und abgedeckt wiederum etwa 30min gehen lassen. Den Ofen auf 200°C vorheizen. Den Laib oben einschneiden – und ab in die Röhre! Nach etwa 15min die Hitze auf 160°C reduzieren und weitere 20min backen. Duftet unverschämt gut… und schmeckt natürlich auch direkt warm aus dem Ofen. Aber das volle Potenzial offenbart sich wirklich erst als Toast. Vielleicht sogar als Doppel-Cheese-Sandwich? Auf alle Fälle aber zu Suppe und Salat, und vielleicht experimentiert Ihr zusätzlich mit Gewürzen im Teig?
Trotz aller Fortschritte in Richtung Normalität: natürlich wird noch lange nichts so schnell wieder „wie früher“ werden, wir müssen hier also ein bißchen weiter kochen und backen. Haltet die Käse-Ohren steif und die Käse-Herzen warm und fröhlich!
Dies ist eine neue, vorübergehende Serie für die Heinzelcheesetalker: solange wir uns nicht treffen können, werde ich für Euch immer freitags die Käse-Rezepte aus meinem ersten Käse-Buch kochen, Erlebnis Käse und Wein (daß Ihr letzteren dazu trinkt, davon gehe ich mal aus ;). Wenn Ihr daran Spaß habt, dann klickt Ihr vielleicht auch auf den Steady-Button und unterstützt mich, sofern und soweit Ihr könnt… Danke. Paßt auf Euch auf.