Heinzelcheese kocht #4: Drei-Käse-Nocken. 17. April 2020

Schon wieder eine dieser gummi-artigen, merkwürdigen Corona-Wochen vorbei. Heute wäre Heinzelcheesetalk-Abend gewesen… und deshalb gibt es zum Trost ganz viel warmen, schmelzenden, duftenden Käse! Drei-Käse-Nocken, gnocchi ai tre formaggi, mit super-regionalem Stoff aus Brandenburg. Wie alle diese Rezepte schnell gemacht, unkompliziert und sehr fein zum Wein – mir gefiel gestern Abend ein Weißer von Gardasee sehr gut, der Lugana Limne von der Tenuta Roveglia. Aber Ihr werdet sicher ganz viele andere interessante Kombinationen entdecken, genauso wie Ihr auch mit anderen Käsen experimentieren werdet.

In meinem Fall waren es wie gesagt drei Brandenburger, da ich gestern auf einem der seltenen Beschaffungsausflüge den liebenswürdigen Laden Brandenburgerie in der Sredzkistraße in Prlberg entdeckt habe (gibt es seit vier Jahren – shame on me!), mit Feinkost inklusive Käse, neben Karolinenhof und Brodowin Paolella (Büffel!) sowie die Hofkäserei Hennig in Töplitz im Havelland, mit geradlinigem Weißschimmel-Weichkäse, vor allem aber großartigem, dichtem Quark, krümelig und stoffig wie polnischer Twaróg – hurra! Darüberhinaus fand sich in den Tiefen meiner Käsevorräte ein Stück Leichte Marie von Hof Marienhöhe.

Zum Gratinieren habe ich die Nocken auf Cime di rape gepackt, weil sich in meinem Kühlschrank ein Rest dafür anbot, aber es gibt so viele andere Möglichkeiten: Spinat, Spargelragout, Tomatensugo… und natürlich könnt Ihr auch mit frischen Kräutern würzen. Ich bin gespannt, was Ihr daraus macht – das Ganze läßt sich übrigens sehr gut einfrieren.

Drei-Käse-Nocken – etwa drei Portionen (was weiß denn ich, wie hungrig Ihr seid ;)

150g Quark (je trockener desto besser, Ihr könnt ihn auch in einem Tuch leicht ausdrücken) mit 150g geriebenem Käse (hier geht beinahe alles, so lange es sich reiben läßt), 100g Mehl sowie nicht zuwenig Salz und geriebener Muskatnuß in einer Schüssel mit den Fingern mischen und zu dicken Streuseln reiben. 1 Ei zugeben und schnell zu einem festen Teig kneten, der sich gerade so vom Schüsselrand löst – wenn er zu feucht ist, gebt Ihr etwas mehr Mehl dazu. In einem großen Topf Salzwasser zum Sieden bringen (also gerade vor dem Kochen halten). Mithilfe eines Teelöffels in der feuchten Handkuhle relativ kleine Nocken formen und im Wasser garziehen lassen, bis sie bei vorsichtigem Rütteln des Topfes aufsteigen. Ihr könnt auch versuchen, den Teig wie für Kartoffelgnocchi auszurollen und abzustechen – ich bin einfach nur zu faul, den Tisch danach sauberzumachen ;)

Die fertigen Nocken mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf der gemüsigen Unterlage Eurer Wahl arrangieren. 200g Mozzarella (oder weniger, oder mehr) in Scheiben darüber verteilen. Während das dann im heißen Backofen oder unter dem Grill goldbraun und duftend gratiniert, öffnet Ihr den Wein… Cheerio und cheesio, Ihr Lieben – paßt auf Euch auf!

2xPS: Erstens haben ein paar von Euch nach virtuellen Heinzelcheesetalks gefragt. Hmm. Ja, wäre eine Idee, aber bis jetzt ist der Leidensdruck zumindest auf meiner Seite noch nicht groß genug, um das auszuprobieren – ich stelle es mir ziemlich aufwendig und letztendlich nicht sonderlich befriedigend vor. Kochen wir also erstmal und hoffen darauf, daß kleinere Treffen relativ bald wieder möglich sind, wenn nicht in der Markthalle vielleicht vorübergehend woanders. Zweitens: Was aber ganz im Gegenteil virtuell stattfinden wird, ist das Oxford Food Symposium! Eine echte Premiere und die Möglichkeit, daran ohne aufwendige Reisekosten und beinahe ohne Carbon Footprint teilzunehmen. Info und Tickets gibt es hier.

Dies ist eine neue Serie: solange wir uns nicht treffen können, werde ich für Euch immer freitags die Käse-Rezepte aus meinem ersten Käse-Buch kochen, Erlebnis Käse und Wein (daß Ihr letzteren dazu trinkt, davon gehe ich mal aus ;). Wenn Ihr daran Spaß habt, dann klickt Ihr vielleicht auch auf den Steady-Button und unterstützt mich, sofern und soweit Ihr könnt… Danke. Paßt auf Euch auf.

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