Das Suff-Team hat nicht nur einen tollen Namen, sondern auch eine wirklich tolle Auswahl an Weinen, die man sowohl im Laden in der Oranienstraße in Kreuzberg als auch am Freitag und Samstag in der Markthalle IX erstehen kann. Wie bereits letztes Jahr um diese Zeit haben wir uns wieder durch eine Auswahl dieser Weine und eine Reihe spannender deutscher Käse verkostet.
Wir starteten mit dem Looselaib von Amelie & Franziska Wetzlar vom noch jungen Milchschafhof Pimpinelle in Quappendorf bei Neuhardenberg/Brandenburg sowie einem 16 Monate alten Allgäuer Hochalp-Bergkäse vom Lindenberger Käsehändler Baldauf zum 2010 Riesling Spätlese trocken Langenlonsheimer Krone vom Weingut Tesch an der Nahe. Die knackige, aber reife mineralische Säure belebte und trug die beiden Hartkäse aufs beste. Es folgten die Blühenden Landschaften vom Capriolenhof in Bredereiche/Brandenburg, Chevrette und Bûchette von Petra Elsen aus Hommerdingen/Südeifel und der Pirschbachbrie von Lothar de Vries von der Domäne Fredeburg/Holstein. Sehr spannend dazu: 2007 Riesling trocken Eltviller Rheinberg und 2008 Spätburgunder trocken Wallufer Walkenberg, beide vorgestellt vom Winzer selbst, Hajo Becker vom Weingut JB Becker in Walluf/Rheingau.
Nach einer Pause ging es weiter mit dem aromatischen, einfühlsam mit Schabzigerklee (ein milderer Verwandter des Bockshornklee) gewürzten Grummer Münster von Henning Kräft von der Hofgemeinschaft Grummersort/Niedersachsen und dem Nieheimer Käse von Maria Pott aus Nieheim/Westfalen (der leider bald der Vergangenheit angehören wird, weil Maria Pott aus Altersgründen aufhört – ist da draußen kein junger Käsebegeisterter, der das übernimmt?!?). Meine Wahl eines kräftigen Rotweins, dem 2008 Gaudenz vom Weingut Knipser, Laumersheim/Pfalz, überraschte die Suffler. Ich wußte aber aus Erfahrung, wie erfolgreich reife Gerbstoffe die rustikale Seite des Nieheimers (der schließlich zur Familie der Handkäse-Stinker gehört) ins nahezu Elegante drehen; ein kleines Wunder in der Welt der Wein-Käse-Begegnungen.
Schließlich gab es noch parmesan-bröcklig gereiften Via Aurelia von der Dorfkäserei Geifertshofen aus dem Limpurger Land und den blauschimmlig-würzigen Edlen von Dannwisch, von Tobias Schüller, Hof Dannwisch/Holstein, mit einer 2011 Gewürztraminer Spätlese Dürkheimer Feuerberg vom Weingut Pflüger, Bad Dürkheim/Pfalz. Deren Frucht brachte ähnliche Aromen (getrocknete Aprikosen!) in der Via Aurelia zutage. Danke Ihr Suffler, danke Markus Kober und Ivo Knippenberg, die wie immer essenziell an der Stoff-Beschaffung beteiligt waren und danke an alle, die so zahlreich am Abend selbst gekommen sind und mit geschmeckt und hingeschmeckt haben – Ihr wart toll!