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Morgens wecken mich die Amseln und Spatzen, ich kann der Minze auf dem Balkon beim Wachsen förmlich zusehen, auf dem Markt gibt es frischen Ziegenkäse und zartes Grün: „meine Seite“ unseres Planeten wendet sich ganz eindeutig wieder länger der Sonne zu. Frühling. Trotz all dem Dunklen in der Welt, das sich unserer direkten Beeinflussung auf frustrierende, deprimierende Weise entzieht, gibt es kleine Lichtmomente, Grund zum Lächeln, zur Freude – und das wiederum macht es einem (mir zumindest) einfacher, mit dem Unabänderlichen zurechtzukommen.
Wolkenleichter, strahlend weißer, sehr feiner Ziegenfrischkäse also, in meinem Fall von Cecilia Abel und Daniel Baumgart vom Ziegenhof am Gut Ogrosen in Vetschau im Spreewald – Ihr werdet viele andere Käse dieser Art finden, weil die Tiere wieder mehr Milch geben und die Käser sie schnell verarbeiten und schnell verkaufen möchten. Beinahe noch Quark, und großartig mit all dem frischen Grün, von Brennnesseln über Löwenzahn bis hin zu Schnittlauch und Co, und die ersten Freilandradieschen mit ihren zarten Blättern.
Im Glas dazu Weißwein der ähnlich lebhaften, feinen Art, nämlich trockener Müller-Thurgau vom Bodensee (wo die Frühlingssonne schon deutlich früher wärmt als in Berlin ;). Seit ich dort in einem früheren Leben einige Jahre gelebt habe, mag ich diese Weine sehr. Hier auf etwa 400 Metern Höhe ist der Müller-Thurgau, der in zu warmen Lagen und fetten Böden sehr behäbig ausfallen kann, wirklich zuhause und in Bestform; voller knackiger, grüner und doch nicht scharfer Frische und Säure tanzt er mit Käse und Blattwerk. 2020 Müller-Thurgau von Jonas Kurek aus Nonnenhorn habe ich (leider) nicht vor Ort, sondern beim Weinhändler meines Vertrauens gleich um die Ecke „entdeckt“ und bin gespannt mehr von dem jungen Winzer zu verkosten.
Soviel zu den kleinen, hellen Dingen. Dorthe Nors beschäftigt sich in A Line in the World: A Year on the North Sea Coast mit der rauen Seite der Nordseeküste. Ein Jahr lang ist sie die Küste abgefahren, von Skagen ganz im Norden ihrer dänischen Heimat über Sylt und Föhr bis hinunter nach Texel und Den Helder in Holland. Sie beschreibt das schwere Leben der Menschen in Vergangenheit und Gegenwart, ihre Ängste und Träume, immer beherrscht von der unberechenbaren Übermacht von Wellen und Wind am Wattenmeer.
For the most part, you don’t get much benefit from GPS in the Wadden Sea. Out there, you need to have faith in the innate ability of Homo sapiens to find your way around. If you can rely on this ability in a psychological space. For the Wadden Sea is, in many ways, a piece of psychology. The year I lived in the middle of it, I was fascinated by how it affected me and the people I met in the area. […] The newcomers who had taken up permanent residence in the Walden Sea had to find a way to live with that vast image in the mind’s eye. […] The natives lived with the landscape as though it was part of them. […] You’re naked here, exposed, deprived of your protective layers.
Aus dem Dänischen von Caroline Waight, es gibt noch keine deutsche Übersetzung.
Und schließlich noch etwas ganz leuchtend Erfreuliches: der nächste Heinzelcheesetalk am 26. Mai ist tatsächlich die Nummer 100 von den offiziell gezählten! Unsere (gar nicht so) kleine Community ist beinahe auf den Tag neun Jahre alt, und ich bin Euch dankbar für diese offene, duldsame Begleitung voller Lernen und Lachen. Was läge näher, als sich aus diesem Anlaß mit dem Thema Zeit zu beschäftigen – und selbstverständlich ein paar Flaschen mit Bubbles zu köpfen… Separate Einladung folgt wie immer zeitnäher. Genießt das Helle im Leben, so gut und oft Ihr könnt.
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Hi, vielleicht die unpassende Stelle (habe keine andere gefunden), ABER ich möchte mich ganz herzlich für das Buch „vom Käsemachen“ bedanken! Das hat meinen Horizont doch deutlich erweitert (und ich wähnte mein Fachwissen eigentlich als gut). Liebe Grüße Matthias / Cheesemonger
Hey – das ist doch mal ein großartiges Feedback. Danke!!! Das freut mich sehr. Cheesio!