Cheese Berlin 2021! Am 13. November!! In der Markthalle Neun!!!

Nach der Zwangspause letztes Jahr sollte und mußte es endlich wieder ein Käsefest geben. Klar, wir paßten uns an die Verhältnisse an, trafen uns am Samstag statt am Sonntag, aber insgesamt war es wirklich große Käse-Klasse! Wochenmarkt mit gaaanz viel Käse, kein Eintritt und trotzdem viel Angebot und eine Super-Stimmung. Heinzelcheesetalk Specials am Freitag abend, am Samstag und am Sonntag sogar bundesweit, da online. Dazu am Samstag der Slow Food Stammtisch mit kleineren Gesprächs- und Verkostungsrunden – und ein von Johannes Heidenpeter großzügig kuratierter Stand, an dem Pepe und Wernher für Euch Taschen und T-Shirts bedruckten und bemalten. Vor allem aber: eine Supertruppe von Käsemachern und -händlern, viele freiwillige Helfer – und Ihr, die Ihr in Scharen kamt, zum Schauen, Riechen, Kosten, Essen und Kaufen.

Danke.

Ein kurzer Rückblick auf die Heinzelcheesetalks:

Heinzelcheesetalk Spezial mit Käse aus Irland und Bier aus Münster. Fand am Freitag statt, organisiert und moderiert von Carina Reckers, zusammen mit dem O-Ton von Mike Thomson (Mike’s Fancy Cheese in Belfast) und Tom Cropp von Corleggy, die extra von der grünen Insel angereist waren, mit Käse im Gepäck. Wir probierten Corleggy, Creeny, Young Buck, St Gall und Coolorange und verkosteten uns durch eine Reihe von Bieren von Kemker Kultuur aus Münster, eingeschenkt (großzügigst!) von Nicole und Jan, den Keemker-Machern höchstpersönlich. Besonders die Fruchtbiere (mit Bitterorange, Pflaume, Trauben) mit Mike’s Young Buck waren wirklich außergewöhnlich. Auch hier Dank an alle, auch für Eure Geduld bezüglich der Akustik ;)

Heinzelcheesetalk Spezial „Mehr Wissen über Schweizer Käse“ fand dann am Samstag statt, ganz luxuriös im eigenen Raum (danke, Kantine Zukunft!). Wir ergründeten die Geschichte der Schweizer Hartkäse ganz allgemein, verkosteten uns durch zweierlei Emmentaler, Gruyère Alpage, L’Etivaz und Sbrinz Alpage, allesamt AOP-geschützt und deutlich länger gereift als die Mindestmonate. „Eigentlich“ alle Hartkäse und irgendwie ähnlich gemacht – und dann doch sooo unterschiedlich in Textur und Aromen; eine ganze Welt, die sich uns da auftat. Zum Schluß beschäftigten wir uns mit dem großartigen Vacherin Mont-d’Or aus dem Vallée de Joux – in der Tat, ein Festtagskäse – und seiner Geschichte (Rotfichten, Uhren, Winterheumilch!) Auch in den Gläsern ging es festlich vergnügt zu: die drei Walliser Weißweine aus der Collection von Chandra Kurt bei Provins Valais, Fendant, Humagne Blanche und Petite Arvine, zeigten, was für Schätze es auch in Sachen Wein in der Schweiz zu entdecken gilt, und sie harmonierten ausgesprochen gut zu den Käsen. Viva!

Es folgte der Heinzelcheesetalk Spezial „Mehr Wissen über Comté“: Der beliebteste und meistproduzierte Käse Frankreichs, über den wir viel zuwenig wissen! Wo genau kommt er her? Warum ist er so gut? Warum gibt es soviel davon? Und schmeckt das alles gleich? Natürlich nicht. Aber warum nicht? Wir sprachen über all das, den Grundlagen des Herkunftsschutz, den der Comté genießt. Und wir verkosteten uns durch eine Auswahl von sieben Käsen verschiedener Reifestufen und von unterschiedlichen Affineuren. Ihr schmecktet die Unterschiede ganz genau und und wurdet zu richtigen Comté-Experten – zwei Jura-Weine, Chardonnay und Savagnin der Domaine Bourdy aus Arlay halfen dabei. Zum Schluß gab es noch einen Joker aus meinem Keller, 2017 Maréchal Foch vom Strasser Weingut aus Stammersberg, sehr fein und weich gereift, der Euch allen zu den beiden 30 Monate gereiften Käsen gut gefiel. Es waren 90 Minuten, die unsere Wahrnehmung dieses Käses geschärft und verfeinert hat, mich eingeschlossen.

Danke an Adèle, Christiane, Vincent und Romina – ohne Euch wäre das so nicht möglich gewesen!

Und schließlich der Heinzelcheesetalk Spezial „Das andere Allgäu und das neue Rheinhessen“ am Sonntag, online: gewissermaßen ein Experiment, da wir zum ersten Mal Käse und Weine als Box verschickt haben. Das Allgäu hat wirklich sehr feine Käse zu bieten – wird aber oft mit langweiliger Massenware assoziiert. Wir hatten hingegen eher ungewöhnliche, innovative Käse ausgesucht: mit duftenden Blumen und aromatischem Pfeffer, dann den erdigscharfen Alpencheddar (!), karamellig schmelzenden Reserve-Alex und schließlich Chiriboga Blue, Blaukäsewonne… dazu kam O-Ton von Norbert Sieghart von der Kaeskuche und Erik Riffel vom gleichnamigen Weingut in Büdesheim bei Bingen: biodynamisch und einer der besten Betriebe des neuen Rheinhessens (das ja eine Zeitlang ebenfalls nicht gerade für Spitzenqualität gerühmt wurde). Doch das hat sich längst geändert; Erik und seine Frau Carolin haben beinahe im Alleingang den großartigen Binger Scharlachberg wieder zur alten Größe geführt. Zum Käse hatten sie Rosé, Riesling Quarzit und Merlot-Pinot Noir ausgesucht. Und das alles gefiel Euch, etwa 40 an der Zahl, gemütlich auf dem Sofa oder am Küchentisch, ziemlich gut. Mir auch! So sah es bei mir aus, im Heinzelcheese-Zoomland:

Danke fürs Mitmachen, rundherum, und bis bald, spätestens zur Cheese Berlin 2022, zum zehnten Jubiläum – cheesio!

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