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Eigentlich bleibt das Wort der Stunde, leider. Denn eigentlich hatte ich einen ganz anderen Käse für den August vorgesehen – doch das Leben wollte anders. Es schickte Regen, Regen, Regen… über den die nordamerikanische Westküste froh und dankbar wäre, während er in diesem Ausmaß in Nordrhein-Westfalen und an der Ahr unvorstellbare Verwüstungen anrichtete. Ihr habt die Bilder alle gesehen, hier ist eine umfassende, ziemlich erschütternde Bestandsaufnahme aus Winzersicht vom Trink Magazine. Vollkommen unerwartet, vollkommen unfaßbar.
Deshalb lege ich Euch heute hier den Langres ans Käseherz, diesen feinschmelzenden, dezent nach Rotschmiere duftenden Kuhmilchkäse aus dem Südosten des Départements Champagne-Ardenne (wo eher Apfelbäume als Reben wachsen und Kühe auf saftigen Weiden grasen). Weil der nämlich nicht nur zu diesen beiden Ahr-Spätburgundern von Deutzerhof und Meyer-Näkel paßt, die ich spontan im Keller gefunden habe, sondern sehr kompatibel zu all den Ahr-Weinen, die Ihr jetzt hoffentlich kauft und trinkt: nicht nur rote Spätburgunder, sondern auch Rosé und Blanc de Noir, und den einen oder anderen Riesling. Langres nimmt sie alle auf und mit. Und genau dieses offene Miteinander ist jetzt entscheidend.
Meine Kolleginnen Paula und Valérie von Trink haben Spendemöglichkeiten gelistet, und hier ist eine gute Adresse, um Wein zu bestellen; es gibt natürlich viele andere. Langres findet Ihr beim Käsehändler Eures Vertrauens – laßt Euch nicht erzählen, man müsse ihn unbedingt mit Marc de Champagne einreiben oder genießen: Ahrwein heißt das Gebot der Stunde! Weshalb Euch der August-Käse auch schon eine Woche früher erreicht. Trinken heißt Helfen, und Hilfe ist dringend nötig. Danke, und paßt auf Euch auf, bitte.
Nachtrag am 28.7.: Während die einen unter den Folgen von zuviel Wasser leiden, kämpfen die anderen mit extremer Trockenheit. Meine kalifornische Kollegin Janet Fletcher hat dazu für ihren Blog Planet Cheese zwei Käseproduzenten an der Westküste interviewt – sehr lesenswert (auf englisch).