Gute Nachricht: der nächste „richtige“ Heinzelcheesetalk-Termin steht, hurra! Denn Kochen und Backen macht Spaß, ersetzt aber doch auf gar keinen Fall unsere Treffen. Schlechte Nachricht: ist noch ziemlich lange hin, weil ich wenn dann wieder wirklich richtig einsteigen möchte. Deshalb: 14. August. Können wir uns umso länger drauf freuen – und noch ein bißchen weiter in der Küche werkeln. Heute Käse quasi in purezza, als knisperknusprige Chips. Schmecken einfach so (Achtung, Suchtpotenzial), zum Apero-Wein, auf dem Salat, der Suppe, dem Risotto, eigentlich immer und überall.
Ihr kennt diese Chips wahrscheinlich aus Parmesan, sie lassen sich aber aus jeglichem Hartkäse backen. Ich habe wie üblich die Vorräte geplündert und mit einer Mischung gearbeitet, aus dem allerletzten Rest gereifter Bergkäse von Anton aus Wien, Alpkäse von Daniel Mangeng von der Alpe Vergalden im Montafon (Ihr erinnert Euch vielleicht, der urige Typ in Lederhosen und Holzschuhen auf der Cheese Berlin), Berner Hobelkäse (ein extraharter, zwei Jahre gereifter Schweizer Alpkäse) und VerdeNaturale, also Pecorino von der Familie Bussu aus Macomer in Sardinien. Letzteren zu verwenden war ein bißchen gewagt, weil er sich erstens nicht so fein reiben läßt und zweitens als Schafskäse ganz anders in der Fettstruktur ist, so daß die Chips etwas brüchiger werden – aber super schmecken! Wenn sie richtig ausgekühlt sind, könnt Ihr sie in einer Blechdose eine ganze Weile aufbewahren (falls Euch das gelingt – siehe oben ;).
Knisperknusperkäsechips – für eine große Dose
Backofen auf 160°C mit Umluft vorheizen. 250g mehr oder weniger harten Käse reiben. Mit 1 gehäuften El Mehl mischen (gerne auch glutenfrei). Ein Blech mit einer Silikonmatte oder Backpapier auslegen. Den Käse eßlöffelweise mit gutem Abstand als kleine Haufen daraufsetzen und zu Kreisen flachdrücken. Ihr könnt mit der Größe experimentieren – auseinanderlaufen tun sie so oder so – zu groß sind sie zumindest bei meiner Käsemischung beim Aufnehmen vom Blech nach dem Backen zerbrochen. Dann also ab in den Ofen. Und dabei stehen bleiben!!! Geht nämlich ziemlich schnell. Der Käse schmilzt und blubbert, bevor er an den Rändern zu bräunen beginnt. Ihr wollt genau den Moment abpassen, wenn die Chips auch in der Mitte in Richtung goldbraun tendieren. Raus aus dem Ofen (ja, qualmt ein bißchen, und duftet ziemlich intensiv, aber darum geht es ja schließlich), und die Chips mit einem Spatel/einer Palette vorsichtig vom Blech nehmen. Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr sie über ein Nudelholz oder eine Weinflasche legen, so lange sie noch warm sind, dann bekommen sie eine hübsche gebogene Form. Wie gesagt, sie sind ziemlich spröde und zerbrechlich, aber all die Krümel dürfen gleich vernascht werden, und das ist doch auch nett. Weiterbacken, bis der Käse aufgebraucht ist. Was übrigens auch in der Pfanne funktioniert, da läuft der Käse weniger auseinander, und die Chips werden dicker und kompakter (unten links). Auch lecker. Und wenn Ihr weniger gereifte, mildere Käse verwendet, ließe sich auch mit Gewürzen experimentieren… Wie immer cheesio und cheerio, trotz alledem, Ihr Lieben.
Dies ist eine hoffentlich bald wieder vorübergehende Serie für die Heinzelcheesetalker: solange wir uns nicht treffen können, wird hier gekocht. Oder gebacken. Mit Käse, logisch, und immer freitags. Zuerst waren es die Rezepte aus meinem ersten Käse-Buch, Erlebnis Käse und Wein (daß Ihr letzteren dazu trinkt, davon gehe ich mal aus ;). Inzwischen sind es neue. Wenn Ihr daran Spaß habt, dann klickt Ihr vielleicht auch auf den Steady-Button und unterstützt mich, sofern und soweit Ihr könnt… Danke. Paßt auf Euch auf.
♥ Vielen Dank für dieses Rezept. Wir lieben Käse – diese Chips werden bei uns nicht lange überleben und unser Käsekonsum wird mächtig steigen. :D
Liebe Mina – probiert sie auch mal anstatt von Croûtons auf einer Suppe oder einem Salat…