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Weine von vulkanischen Böden sind seit einiger Zeit ein echtes Ding, Ätna und Vesuv, Kanaren und Santorini, Dundee Hills und Gattinara bringen alle sehr spannende Aromatik und Textur ins Glas. Besonders viel Überraschendes hat in dieser Beziehung Ungarn zu bieten, und als Robert Gilvesy vom gleichnamigen Weingut in Badacsony am nördlichen Ufer des Balaton (in Szent György-hegy, um ganz genau zu sein) mich zum diesjährigen Bohém Légyott einlud, war ich sofort dabei.
Zum ersten Mal ging dem Festival ein eintägiges Symposium zum Thema Vulkanische Weine voraus: Patricia Tóth von Planeta in Sizilien stellte dar, wie der Ätna sein Terroir immer neu formt, Professor Emeritus Alex Maltman referierte zu den Zusammenhängen zwischen Geologie und Wein – und ich organisierte und moderierte eine Verkostung mit Weinen vom Balaton und aus Somló mit lokalen Käsen.
Vier ganz unterschiedliche Weine: Pinot Noir, Juhfark (sehr spannende alte Sorte aus Somló!), Veltliner und Riesling; alle mit einer nahezu kargen, griffigen Seite.
Und vier fantastische Käse.
Der Weichkäse mit Asche und Weissschimmel von Zsófia Kovácz: super Struktur, die feine Säure ganz im Hintergrund, die Kuh so präsent wie sonst nur bei Schafskäse – Pinot Noir!
Der sechs Monate gereifte Schafskäse von Dezsö Ódor und Edina Bognár: ganz ruhig, mit viel Potenzial – Juhfark (was bezeichnenderweise Schafsschwanz heißt)!
Der halbfeste Ziegenkäse von Bálint Szabó (der auch zur Verkostung gekommen war): ungewöhnlich und gewagt, mit „wilder“ Rotschmiere unter dem Weissschimmel, viel Säure und einem Bitterton wie er in Farmhouse Cheddar vorkommt – Veltliner!
Und schließlich der Balaton Sajt (ja, das heißt Käse auf ungarisch, und wird scheit ausgesprochen ;-) von Vászolyi: im Format und Stil einem Alpkäse sehr ähnlich. Sehr schwach geschmiert, die Süße ganz diskret, und dafür wieder diese karge und doch so präsente Art, die wir beim Wein als salzig-mineralisch bezeichnen würden. Wow. Mit dem ähnlich spröden und doch dichten, gelbbananenzwiebackröstigen Tarányi Riesling von Gilvesy ein mehr als beeindruckender Abschluss.
Zwei Tage waren natürlich viel zu kurz – auf an den Balaton!
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