Käse des Monats Dezember 2017: St Jude von Julie Cheyney, White Wood Dairy/NE Suffolk, UK

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„Ich möchte die Milch im Käse zum Singen bringen.“ Julie Cheyney ist keine romantisierende Quereinsteigerin (und nichts gegen die!), sondern eine solide, studierte Fachfrau mit viel Erfahrung (sie war beinahe 30 Jahre mit einem Bauern verheiratet). Seit fünf Jahren macht sie vor allem Käse, und ist dafür mit ihrem Betrieb namens White Wood Dairy sogar von Hampshire nach Bungay im Nordosten von Suffolk umgezogen, der guten, singenden Milch hinterher.

Die kommt nämlich von den französischen Montbéliarde-Kühen der Fen Farm, wo Cheyney zwei Tage in der Woche die Käserei übernimmt und aus der ersten, unbehandelten Milch des Morgenmelkens ihren 2012 aus der Käsekesseltaufe gehobenen St Jude macht, einen mehr oder weniger gereiften, handgeschöpften Frischkäse. Sieht unscheinbar aus, und singt und leuchtet doch wie ein Stern am dunklen Dezemberhimmel. Zergeht auf der Zunge (ja, wirklich, keine Phrase!), trällert, tirilliert, zwitschert und juchzt vom Himmel an der Ostküste…

Ich habe Cheyney vor wenigen Tagen in London kennengelernt, bei einer äußerst inspirierenden Veranstaltung von Neal’s Yard Dairy zum Thema Frauen in der Käsebranche, und weiß jetzt, warum dieser kleine, eher unscheinbare Kerl so singt: weil die Frau, die ihm das Singen beibringt, weiß, was sie will, weil sie Perfektionistin ist, aber nicht stur. Bereits 2013 hat sie dafür vollkommen zu Recht die  James Aldridge Trophy for the Best British Raw Milk Cheese bekommen.

Nicht einfach zu beschaffen, hier auf dem Kontinent, aber „auf der Insel“ ziemliche Umwege wert, der St Jude: bringt Licht und Freude ins Winterdunkel, versprochen.

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