Alentejo @ StadtLandFood – Portugal mitten in Kreuzberg am 5.10.14 – und ein großartiges Kochbuch

Die Termin-Ankündigung, das ging kurz und knapp: Sonntag, 5. Oktober, 14 bis 16h im Weltrestaurant der Markthalle Neun in Berlin-Kreuzberg. Insiders and experts only, auf Anmeldung. Das Thema, das war jedoch viel größer und weiter… und eigentlich gar nicht auf Papier oder Bildschirm zu bannen: die Weine des Alentejo.

al_einladung_ALENTEJO_TastingDiese weite, starke Landschaft im Herzen Portugals, die in der Vergangenheit so viele verschiedenartige Menschen erlebt hat und nun auf eine merkwürdige ruhende Art geradezu menschenleer und befreit wirkt, fasziniert mich. Die Weinreben sind „nur“ ein Teil im großen Bild, und sie widerspiegeln seit Ende der 1990er das Umdenken, das hier langsam stattfindet. Es sind kraftvolle Weine, ebenso weit wie die Landschaft, nie oberflächlich hübsch oder auf laute Art aufdringlich… Es war wunderbar, eine Auswahl mit Euch zusammen zu erschmecken und diese von den meisten übersehene Ecke der Welt im Weinglas zu erspüren. Der Verdelho von Esporão gefiel Euch ebenso gut wie mir, desgleichen der Trincadeira von Ramos Pintos, der Cartuxa von Almeida… Heiko Schmidt erklärte uns außerdem portugiesische Olivenöle an drei hervorragenden Beispielen von Esporão – auch so schmeckt Portugal.

Foto 2Und mit dem obigen dachte ich, diesem Thema genüge getan zu haben. Klar, ich hätte ich noch den wunderbar gelbfruchtig saftigen Antão Vaz da Peceguina von Malhadinha Nova erwähnen können (deren Hotel im Alentejo der Idee von Traumurlaub ziemlich nahe kommt…), den sanften weißen Régia Colheita von Carmim, den großartig üppigen Moon Harvest, einen reinsortigen und daher beinahe schwarzen Alicante Bouschet der Herdade de Grous, sowie den Pai Chão von Adega Mayor (eine rote Cuvée, die nach gegrilltem Alentejo-Rindersteak förmlich bat und bettelte… was aber auf die nächste Portugalreise vertagt werden muß). Ich hatte es an dem Nachmittag zugegebenermaßen ein bißchen  eilig, zurück in meine Käsewerkstatt beim StadtLandFood-Festival zu kommen.

BuchAber jetzt sitze ich hier an einem schon etwas frischen Herbstwochenende – und würde am liebsten sofort zum Flughafen rennen und gen Westen fliegen, ins Land von Vinho und Peixe und Bolinhos und Bacalhau und Polo und Migas… denn ich bin endlich dazu gekommen, das gelb leuchtende Kochbuch von Alexandra Klobouk und Rita Cortes Valente de Oliveira anzuschauen. Wer dabei kein ernsthaftes Fernweh bekommt, sollte zum Seelendoktor gehen. Soviel Gefühl, Stimmung und handfeste Information in eine solche gelungene Mischung aus Fotos und Zeichnungen zu verpacken – wow! Und bevor ich mich hier mit Worten abmühe, um dieses Juwel zu beschreiben: schaut selbst.

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Ich darf aus eigener Erfahrung dringend anraten, vor dem Aufschlagen dieses Buchs zumindest eine Flasche Wein bereitzustellen (Verdelho! Antão Vaz! Trincadeira!), vielleicht sogar einen Tintenfisch vorzubereiten, Olivenöl und Brot bereitzuhalten… um dann wahrscheinlich doch insgeheim über einen Kurztrip nach Lissabon nachzudenken.

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